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10 Tipps für das fahren in Motorradgruppen

Wenn du in einer Gruppe von Motorradfahrern fährst, gibt es einige wichtige Dinge, die du beachten musst. Es ist nämlich etwas ganz anderes alleine Motorrad zu fahren, als in einer Gruppe voller Motorradfahrer. Motorräder können rasant beschleunigen und schnell bremsen, das ermöglicht dir auf der Straße mit deinem Motorrad schnelle Überholmanöver zu starten.

Wenn du in einer Gruppe von Motorradfahrern unterwegs bist, ist der Platz für gewagte Manöver begrenzt. Je mehr Motorräder in einer Gruppe zusammenfahren, umso schwerer wird es für dich, ein eigenes Manöver zu starten. Wenn du die Fahrweise deiner Gruppenmitglieder nicht oder nur wenig kennst, erhöht dass zudem das Unfallrisiko. Viele Motorradgruppen fahren in verschiedenen Formationen, dass macht zum einen großen Eindruck, zum anderen verringert es das Unfallrisiko, vorausgesetzt jeder einzelne Motorradfahrer hält sich an die vorgegebene Formation. Auch die Motorradfahrer der Polizei fahren in Formationen. Dies kann man beispielsweise bei einem Staatsbesuch sehen, wenn die Staatslimousine von Beamten auf dem Motorrad, zu ihrem Bestimmungsort eskortiert wird.

1. Die richtige Vorbereitung

Bevor ihr als Motorradgruppe losfahrt, solltet Ihr die Route miteinander besprechen. Tut Ihr das nicht, kann es passieren, dass ein Mitglied der Motorradgruppe verloren gehen kann, weil er kurz unachtsam ist, oder von einer roten Ampel gestoppt wird. Gerade deswegen sollten vor dem Start der gemeinsamen Tour, die Handynummern unter den Mitgliedern ausgetauscht werden. Um deine Motorradfreunde nicht unnötig zu verärgern, solltest du, bevor du pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt fährst, bei einer Tankstelle vorbeischauen und den Tank von deinem Motorrad füllen.

2. Wer ist der richtige Anführer der Motorradgruppe?

Nicht ohne Grund gibt es bei Vogelschwärmen einen Anführer, der den Schwarm anführt und die Geschwindigkeit, sowie die Richtung bestimmt.

Bei der Wahl des richtigen Gruppenführers muss darauf geachtet werden, dass der potenzielle Anführer ein rücksichtsvoller und erfahrener Motorradfahrer ist, der auch mit den üblichen Handzeichen vertraut ist, um eine Motorradgruppe richtig führen und navigieren zu können. Eine vorausschauende Fahrweise ist eine weitere Voraussetzung, die es dem Frontmann ermöglicht, Hindernisse wie zum Beispiel Staus, Baustellen, Unfälle und liegen gebliebene Fahrzeuge auf der Strecke frühzeitig zu erkennen.

Der Anführer ist derjenige, bei dem ihr euch abmelden müsste, falls ihr beispielsweise früher die Gruppe verlassen möchtet.

Seine aufgaben umfassen folgende Punkte:

  • Er plant die Route, er erstellt eine Karte und markiert bekannte Gefahrenstellen,
  • Er ist der Verantwortliche für den Abschluss der Verzichterklärungen und die Anmeldung für die Fahrt.
  • Verantwortlich für die Durchführung eines Pre-Ride-Briefings zur Überprüfung der Routen- und Sicherheitsinformationen.
  • Koordiniert Wendungen und Spurwechsel

3. Der richtige Gruppen Schlussmann

Neben dem richtigen Gruppenanführer, muss auch der passende Schlussmann der Motorradgruppe bestimmt werden. Der Schlussmann fährt als Letztes und sollte mindestens genauso erfahren sein, wie der Gruppenanführer. Generell gilt Motorradanfänger lieber direkt hinter dem Anführer zu platzieren, da sie so bestmöglich von den erfahrenen hinteren Motorradfahren gesehen werden können.

Der letzte Motorradfahrer hat die Verantwortung, seine Gruppe im Blick zu behalten und auf mechanische Probleme, oder Fehlverhalten einzelner Motorradfahrer zu achten. Viele Schlussmänner der Motorradgruppe betätigen vor dem Anhalten an Ampeln, Staus, oder anderen Stopps die Warnblinker, um der Gefahr eines auffahrenden Autos, oder Lastwagens bestmöglich entgegen zu wirken. Seine Aufgaben sind:

  • Spuren erfassen, wenn dies vom Anführer angefordert wird.
  • Benachrichtigung des Anführers über jede Situation / jeden Vorfall, der sich potenziell auf die Gruppensicherheit auswirkt, dass heißt schneller Verkehr, der an der Gruppe vorbeifährt, Fahrzeuge, die sich unregelmäßig verhalten usw.
  • Benachrichtigung des Anführers, wenn ein Gruppenmitglied ein Problem hat.

4. Die kleinste Motorradgruppe

Viele Motorradfahrer fahren in Zweiergruppen, um miteinander das einzigartige Motorradfeeling zu erleben und sich gegenseitig Sicherheit zu geben. Dies gelingt vor allem dann, wenn man ein eingespieltes Team ist, das schon seit vielen Jahren zusammen Motorrad fährt. Dann ist es ganz normal, dass man jedes Handzeichen seines Motorrad Partners genau deuten, oder es sogar vorhersehen kann.

Man gewöhnt sich an die Fahrweise seines Motorrad Partners und weiß sofort, was ein Positionswechsel zu bedeuten hat. Beim Fahren in Zweiergruppen sollte die Hierarchie im Vorfeld geklärt werden. So ist es beispielsweise am besten, wenn der erfahrene und sichere Motorradfahrer das Duo anführt. Dass das Team funktioniert, muss sich jeder Motorradfahrer zurücknehmen und sich in Disziplin üben.

Der hintere Fahrer trägt auch eine große Verantwortung. Er muss dem vorderen Fahrer genug Platz und Lücken für Brems- und Ausweichmanöver schaffen. Es gilt besser versetzt, als nebeneinander, oder genau hintereinander zu fahren. Wenn die Straße nicht stark befahren ist, kann man eine kurze Zeit auch nebeneinander fahren, sobald der Verkehr und die Kurven jedoch wieder zunehmen, sollte schnellstmöglich in die Ausgangsformation zurückgefunden werden.

5. Motorradfahren in der Gruppe erfordert Disziplin

Als Motorradgruppe ist es wichtig strategisch vorzugehen, um den Spaß an dem gemeinsamen Erlebnis Motorrad zu behalten. Der Motorradfahrer, der die Gruppe anführt, trägt die meiste Verantwortung, er ist dafür verantwortlich, die Motorradgruppe zusammenzuhalten. Dazu gehört es auch, auf einzelne abgeschlagene Mitglieder der Gruppe zu warten. Auch wenn es für den Anführer der Motorradgruppe viel Disziplin erfordert, da er in den häufigsten Fällen das schnellste Motorrad besitzt. Auch von allen anderen Mitgliedern der Motorradgruppe erfordert das gemeinsame Fahren in der Gruppe eine hohe Disziplin.

6. Wohlfühlen in der Motorradgruppe

Das wichtigste für jedes Gruppenmitglied ist es, sich auf seinem Motorrad frei zu fühlen. Wenn man sich von der großen Motorradgruppe unter Druck gesetzt fühlt, sollte man lieber in kleineren Gruppen, oder alleine fahren. Auch wenn dich die Motorradgruppe zu riskanten Manövern animiert und dich hohen Risiken aussetzt, solltest du es in Erwägung ziehen, dich von der Gruppe zu distanzieren.

Lass dich in keinem Fall von der Gruppe überreden, etwas zu machen, was du nicht möchtest. Da du als Motorradfahrer erfahrungsgemäß einen starken Charakter hast, sollte das also kein Problem für dich werden, für deine Meinung einzustehen.

7. Eine Kommunikation in der Gruppe ist wichtig

Wenn du in einer Motorradgruppe unterwegs bist, solltest du das Gespräch mit deinen Motorradkollegen suchen. du kannst dich mit ihnen bei kurzen oder langen Pausen, über gemeinsame Interessen unterhalten. Das stärkt den Zusammenhalt der Gruppe und gibt dir die Möglichkeit echte Freunde mit gleichen Interessen kennenzulernen.

Ein weiterer Vorteil des Gesprächs mit Gruppenmitgliedern ist, dass du den Charakter deiner Motorrad Kameraden besser beurteilen kannst und so die Fahrweisen jedes Einzelnen besser einschätzen kannst.

Achte auf mögliche Gefahrenquellen an deinem Motorrad. Wenn du dein Motorrad auf mögliche Mängel kontrolliert hast, kannst du auch ein Auge auf die anderen Motorräder deiner Gruppe werfen. Das Motorrad von deinen Motorradfreunden solltest du aber nicht ohne deren Einverständnis anfassen. du würdest bestimmt auch gereizt reagieren, wenn sich plötzlich ein anderer Motorradfahrer, an deinem Motorrad zu schaffen macht. Zögere beispielsweise auch nicht, deinen Kollegen darauf aufmerksam zu machen, wenn er mal wieder vergessen hat, seinen Helmverschluss zu schließen.

8. Halte die Augen offen!

Um Unfälle in der Motorradgruppe zu vermeiden, ist es sehr wichtig über einen langen Zeitraum konzentriert zu bleiben und sich diszipliniert zu verhalten. Es bringt die gesamte Motorradgruppe in Gefahr, wenn du versuchst, einen Freund aus der Gruppe zu überholen nur, weil du ihm deine Fahrkünste oder ein Tier auf einem Feld zeigen möchtest. Natürlich bist du es als Motorradfahrer gewohnt, die Freiheit zu genießen, beim gemeinsamen Motorradfahren musst du dich aber an die vorgegebene Formation halten, machst du das nicht, kann es sein, dass der Vordere Fahrer gerade stark bremsen muss und du ihm, ohne bremsen zu können, auffährst.

Auch gilt es, deinen Motorradfreunden aus der Gruppe genug Platz zu geben. Dein Freund wird nicht beeindruckt sein, wenn du fünf Zentimeter entfernt, an seinem Hinterrad klebst. Durch Fehlverhalten eines Gruppenmitgliedes kann jeder einzelne der Motorradgruppe unnötig gestresst werden, was wiederum die Sicherheit der Gruppe gefährdet.

9. Was sollte auf eine Gruppentour mitgenommen werden?

Am besten ist es sich mit den anderen Gruppenmitgliedern abzusprechen. Es macht wenig Sinn, wenn jeder Motorradfahrer das gleiche Werkzeug mit schleppt. Denke an dein Handy, einen vollen Akku und das passende Ladegerät. Nehme auch genügend Bargeld, Proviant und einen Erste-Hilfe-Koffer mit, dass du im Ernstfall deinen Kameraden und dir schnell helfen kannst.

Wenn du noch Platz in deinen Satteltaschen oder in deinem Rucksack hast, kannst du auch ein paar Extras wie Kopfschmerztabletten, Ohrstöpsel und Sonnencreme mitnehmen. Es kann gut sein, dass ein Gruppenmitglied etwas vergessen hat und dich nach etwas fragt. Gerade als Neuling kannst du so einfache Pluspunkte bei deinen erfahrenen Motorradfreunden sammeln.

10. Gängige Gruppenformationen bei Motorradfahrern

Eine beliebte Formation bei Motorradgruppen ist die Zickzack Formation. Der Gruppenanführer fährt hierbei auf der linken Seite der Fahrbahn, während der zweite Motorradfahrer eine Sekunde entfernt, auf der rechten Fahrbahnseite fährt. Der dritte Fahrer fährt dann wieder mit dem gleichen Abstand auf der linken Seite, also direkt hinter dem Anführer.

Die gestaffelte Formation

Die Einzel Formation

Der Spurwechsel

Schlussmann bewegt sich auf die andere Spur

Anführer wartet bis Verkehr zwischen Schlussmann und Anführer frei ist

Anführer fährt auf die Linke Spur

Die Gruppe folgt dem Anführer auf die Linke Spur

Pannen

Wenn ein Motorrad während einer Fahrt mechanische Probleme (Panne) hat, sollte der Fahrer so schnell wie möglich am Straßenrand oder in einem sicheren Bereich anhalten. Das Motorrad, das sich unmittelbar hinter dem betroffenen Motorrad befindet, und der Schlussmann stoppen ebenfalls, um Unterstützung zu leisten. Alle anderen Motorräder der Gruppe fahren weiter. Der Schlussmann benachrichtigt den Anführer so schnell wie möglich per Funk oder Mobiltelefon.

Unfälle

Sollte ein Motorrad während einer Fahrt in einen Unfall verwickelt wird, sollten alle Fahrer, die hinter dem betroffenen Motorrad stehen, anhalten, um Unterstützung zu leisten und bei Bedarf Zeugenaussagen abzugeben. Der Schlussmann ruft den Notruf 110 an und benachrichtigt den Anführer so schnell wie möglich per Funk oder Handy

Tanken

Wenn einer tankt, tanken alle. Da einer z.B. eine 17-Liter-Maschine hat der andere 30 Liter Maschine, wird immer so getankt, dass man weiß man kommt immer einige 100 Kilometer

Genieße deine Fahrt!

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Wacht öfter neben seinem Motorrad, als neben seiner Freundin auf!

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