Menu
Allgemein

Hunde richtig ans Motorradfahren gewöhnen

Gerade in den sozialen Netzwerken sind Bilder von Hunden auf dem Motorrad sehr verbreitet. Aber ist das überhaupt erlaubt und vertretbar, seinen Hund auf dem Motorrad mitzunehmen? Gerne möchten wir dir in diesem Beitrag eine genaue Einschätzung dazu geben. Kaufe dir zunächst am besten viele Leckerlis, um beim Hundetraining erfolgreich sein zu können.

Wie kann man Hunde ans Motorradfahren gewöhnen?

Zunächst musst du dir überlegen, wo dein Hund am besten seinen Platz auf dem Bike finden soll. Die meisten Motorradfreunde wählen hierzu entweder den Beiwagen oder einen ausreichend großen Tankrucksack. Natürlich spielt auch die Größe deines Hundes eine Rolle. Große oder mittelgroße Wuffis finden eher schlecht im Tankrucksack ihren Platz und sollten eher im hinteren Bereich des Motorrads in einem Topcase oder eben im Beiwagen platziert werden. Um deinen Vierbeiner an seinen neuen Platz zu gewöhnen, sollte er diesen mit positiven Geschehnissen verbinden. Nehme also beispielsweise den Tankrucksack in deine eigenen vier Wände und lasse ihn für die nächsten 8 bis 24 Wochen zum Lieblingsort deines Hundes werden.

Um nun noch das positive Erlebnis zu gewährleisten, gibst du dem Hund, während er im Tankrucksack liegt, in regelmäßigen Abständen – Leckereien. Ziehe die gegebenen Leckerlis von seinem Hautfutter ab, um Übergewicht zu vermeiden. Je nachdem, wie schnell sich dein treuer Gefährte an seinen neuen Rückzugsort gewöhnt hat, kannst du nach 1 oder 2 Monaten damit beginnen, den Tankrucksack durch den Reißverschluss zu verschließen. Gehe hier aber in langsamen Schritten vor, um deinen Hund nicht zu verschrecken. Wenn du deinen Hund durch kontinuierliches positives Training an die neue „Hundehütte“ gewöhnst hast, ist der nächste Schritt, den Tankrucksack auf dem Motorrad zu befestigen und deinen Hund nun an das Sitzen in der Höhe zu gewöhnen. Nehme hierzu auch wieder Leckerlis zur Hand, um deinen Hund ein positives Gefühl bei seiner neuen Sitzposition zu geben. Mit einem Klicker kannst du das Erlebnis für den Hund sogar noch verstärken. Bei einem Beiwagen oder einem anderen Behältnis kannst du ähnlich vorgehen.

Hat sich dein Vierbeiner nun an die neue Höhe seiner Behausung gewöhnt, solltest du aber nicht gleich aufs Bike springen und losfahren. Auch an das Motorgeräusch sollte dein Hund zunächst noch gewöhnt werden. Schalte also dein Motorrad an und lasse den Motor zunächst im Leerlauf laufen. Hat sich dein bester tierischer Freund wieder entspannt, solltest du im nächsten Schritt auch mal am Gashebel drehen. Hat dein Hund auch hiermit kein Problem, fange mit dem Haustier an Bord an zu rollen. Bricht der Vierbeiner nicht in Panik aus, drehe mit ihm zusammen eine Runde um den Block.

Hierbei ist es wichtig, auch weiterhin den Hund mit Leckerli zu belohnen.

Da auch ein gemeinsames Spielen ein positives Erlebnis darstellt, mache doch eine kurze Fahrt in die Natur und fange gleich nach dem Herauslassen des Hundes aus dem Tankrucksack an, mit ihm zu spielen und ihn zu belohnen. Gerade am Anfang ist es wichtig, regelmäßige Pausen einzuhalten und die Fahrtzeit kurz zu halten. Mit der Zeit kannst du die Abstände zwischen den Pausen dann immer länger werden lassen und auch die Fahrzeit erhöhen. Da sich jeder Hund unterschiedlich gut an das Motorradfahren gewöhnt, dienst die folgende Übersicht lediglich als grober Richtwert.

Wir empfehlen die Dauer der Fahrtzeit in den folgenden Schritten zu steigern

  • 5 Min
  • 10 min
  • 15 min
  • 20 min
  • 30 min
  • 40 min
  • 60 min

Es kommt natürlich auch darauf an, wie regelmäßig du in der Woche auf dein Motorrad steigen möchtest. Je öfter dein Hund mit an Bord ist, umso schneller wird er sich an das Motorradfahren als tierischer Beifahrer gewöhnen. Der Zeitraum für die Gewöhnung kann hier zwischen 1 und 2 Monate liegen. Wenn die Eingewöhnungsphase vorbei ist, kannst du auch bis zu 90 Minuten ohne Pause mit dem Hund auf dem Bike unterwegs sein. Danach solltest du aber eine längere Pause einlegen und den Vierbeiner 20 bis 30 Minuten freilaufen lassen.

Durch diese Methode kannst du auf einer längeren Motorradtour am Tag bis zu 500 Kilometer schaffen. Plane aber lieber kürzere Tagestouren als zu lange ein, um den Hund nicht zu stark zu belasten. Natürlich darf bei der gemeinsamen Fahrt auch die passende Motorradbekleidung für Hunde nicht fehlen. Schon bald wird dein Hund wie du den Fahrtwind genießen und sich auf dem Motorrad zu Hause fühlen. Motorradfreunde von mir berichteten, dass ihr Hund, sobald der Helm oder die Lederkombi angezogen wird der Hund vor Begeisterung aufspringt und wild mit seinem Schwanz wedelt. Nicht selten stürmt der Wuffi bereits vor und wartet erwartungsvoll und ungeduldig auf dem Bike auf seinen Chauffeur. Da Hunde bekanntlich immer noch und für Hunde unbegreiflich als Sachen zählen, gilt ein Hund als Ladung und muss somit durch eine Leine oder Vergleichbares gesichert werden. Somit gibt es Tankrucksäcke für Hunde mit Sicherungsfunktionen auf dem Markt. Auch hier sollte dein Hund durch einen positiven Eingewöhnungsprozess durchlaufen.

Sei dir darüber bewusst, dass die Hunde-Ladung nicht als gesichert gilt, wenn der Hund die Möglichkeit hat, während der Fahrt von dem Motorrad zu springen. Wenn du also ein Topcase als Transportbox verwenden willst, achte darauf, dass der Hund höchstens seinen Kopf herausstrecken kann. Eine Motorradbrille ist unserer Meinung ein Muss, um hierbei ein Austrocknen der Hundeaugen durch den Fahrtwind zu verhindern. Auch kannst du durch die Hundebrille verhindern, dass dein Vierbeiner ein Insekt oder etwas anderes in seine Augen bekommt. Schnell wird dir als Motorradfahrer in tierischer Begleitung auffallen, dass du viel positive Resonanz von anderen Bikern oder Autofahrern bekommen wirst. Auch in den Pausen werden dich häufiger Menschen ansprechen und Fotos machen. Erfahrungsgemäß sind Tourenmotorräder groß und können problemlos einen kleinen oder Hund mittlerer Größe befördern.

Macht Motorradfahren, Hunden Spaß?

Bestimmt kennst du auch Menschen, denen Motorradfahren nicht gefällt. Vermutlich haben sie es in ihrem Leben bisher auch einfach nicht probiert. Da Hunde bekanntlich der beste Freund von uns Menschen sind, haben sie in einigen Dingen sehr große Ähnlichkeit mit uns. Somit gibt es auch spießige Hunde, denen Motorradfahren keinen Spaß macht. Zeichnet deinen Vierbeiner eine Lärmunempfindlichkeit und einen selbstbewussten Charakter aus, ist er vermutlich eher zum Motorradfahren geeignet. Ist dein Hund hingegen eher zurückhaltend, ängstlich und scheu, dann kann er weniger als tierischer Beifahrer geeignet sein. Während ich die obigen zwei Sätze formuliert habe, kam mir der Gedanke in den Sinn, dass es bei uns Menschen genauso ist. Ich persönlich kenne keinen Biker, der ängstlich oder wenig Selbstbewusstsein hat. Du vielleicht?

Egal, ob du einen kleinen oder großen Hund hast, dies sagt nichts über den Charakter des Haustieres aus, da gerade kleine Vierbeiner durch beeindruckende Charakterzüge glänzen können. Wenn du deinen Hund aufs Motorrad mitnehmen möchtest, eignet er sich in der Regel besser, wenn er klein ist. Neben der besseren Handlichkeit sind es kleine Hunde auch eher gewohnt getragen zu werden als größere und lassen sich somit leichter in den Transportbehälter heben. Da kleine Hunde auch oft eine längere Zeit im Arm gehalten werden, sind sie auch eher die Höhe auf dem Motorrad gewohnt, welche ungefähr gleich ist. Zusammengefasst kann man also sagen, dass kleine Hunde wie beispielsweise ein Terrier im Durchschnitt besser geeignet sind als große wie ein Golden Retriever.

Die Sicherheit beim Motorradfahren mit Hund

Nicht nur bei dir sollte die Sicherheit auf dem Motorrad oberste Priorität haben, sondern auch die von deinem Hund. Die Maßnahmen für einen sicheren Transport des Hundes können je nach Beförderungsmethode unterschiedlich sein. Es kann aber schon viel helfen, seinen menschlichen Verstand einzusetzen. Dass du dich über die Thematik hier informierst, zeigt mir, dass du das Potenzial dazu hast. Es gibt auch Motorradfahrer, die ihren Hund mit dem Motorrad mitnehmen, ohne sich im Vorfeld genauer darüber zu informieren. Hierbei werden oft falsche Entscheidungen getroffen, die für beide Lebewesen tödliche Folgen haben können. Achte zunächst darauf, dass die Transportbox sicher am Motorrad befestigt wird und keine Gefahr besteht, dass sie sich löst. Wenn die Box offen ist, kann dein Hund herausfallen, davon geweht werden oder abspringen. Passende Riemen, Gurte oder Leinen sind also essenziell für eine sichere Fixierung.

Achte in diesem Fall natürlich darauf, den Hund nicht zu fest anzuschnallen, dass er nur nicht schwer Luft bekommt. Durch eine Hundedecke oder andere weiche Unterlage kann es sich der Hund bestmöglich bequem machen. Da wir auf dem Motorrad nicht optimal vor Regen, Schnee oder anderen Einflüssen geschützt sind, solltest du auch darauf achten, dass dein Hund im Fall der Fälle vor den Witterungsbedingungen geschützt werden kann. Dies kannst du beispielsweise durch eine wasserdichte Behausung erreichen. Falls es auf einer gemeinsamen Tour anfangen sollte zu regnen, ist es besser, sich einen trockenen Unterschlupf zu suchen und den Hund aus seiner mobilen Behausung zu lassen. Ein mitgeführtes Handtuch kann dich und anschließend auch deinen vierbeinigen Freund trocknen. Mache nicht den Fehler, die Transportbox des Hundes mit einer Folie zu umwickeln, da hier die Sauerstoffzufuhr unterbrochen werden kann. Hat der Hund seinen Kopf aus der Box gestreckt, kann eine regendichte Ummantelung des Hundekörpers aber sehr wohl geeignet sein. Überlege dir, wo der Regen beim Fahren besonders stark auf die Hundebox auftreffen kann und entscheide dich für passende Lösungen, um den Regen abzuhalten.

Durch Lufteinlässe im seitlichen und hinteren Bereich kann dann weiterhin eine Sauerstoffzufuhr gewährleistet werden. Schaue dir die Behausung deines Hundes auf dem Bike an und stelle sicher, dass der Hund nicht übermäßig während der Fahrt (besonders in Kurven) ständig von links nach rechts rutscht. Lege am besten eine Antirutschmatte unter die Hundedecke, um gegen die Schwerkraft bestmöglich einwirken zu können. Auch andere Möglichkeiten sind denkbar, solange sie verhindern, dass dein Wuffi sein Gleichgewicht in seiner Transportbox behält. Nebenbei bemerkt ist es auch für dich als Biker einfacher, das Motorrad zu steuern, wenn der Hund nicht hin und her rutschen kann. Stelle dir nur einmal vor, du fährst in eine Kurve und dein Hund rutscht schlagartig nach unten. Die Folgen können ein Kontrollverlust der Maschine und einen Unfall bedeuten. Die Gefahr ist besonders hoch, wenn der Hund auf dem Motorrad platziert ist. Neben der bereits oben im Text angesprochenen Hundebrille ist auch ein Motorradhelm für Hunde ein gutes Mittel, für weiteren Schutz des Hundes zu sorgen. Zudem sieht der Wuffi sehr goldig mit ihm aus. Wähle aber nicht den Helm, der am süßesten aussieht, sondern einen, der im Falle eines Unfalls deinen Hund bestmöglich schützen kann.

Weitere wichtige Aspekte

Wie bereits angesprochen sollte eine bequeme, weiche und rutschfeste Unterlage im Behältnis des Hundes platziert werden. Der Platz im Tankrucksack oder anderem Transportbehälter sollte so groß sein, dass sich der Hund problemlos hinsetzen und hinlegen kann. Stelle sicher, dass die Box auf deine Maschine passt. Informiere dich am besten in der Produktbeschreibung. Oft sind dort kompatible Motorräder, Marken oder Größen aufgeführt. Selbst wenn das Behältnis fest auf dem Bike montiert wurde, sollten die Schrauben oder anderen Befestigungsmaßnahmen vor jeder Fahrt auf ihren festen Sitz kontrolliert werden.

Bist du auf einer längeren Tour unterwegs, führe auch hier bei Tankstopps eine Sichtung und Kontrolle bezüglich der Festigkeit durch. Ziehe bei der Wahl der Transportbox bezüglich der Langlebigkeit hochwertige Produkte den billig verarbeiteten vor. Darf ein Hund in auf dem Motorrad transportiert werden? Da es sein kann, dass in einem Bundesland oder Landkreis die Mitnahme eines Hundes auf dem Motorrad nicht gestattet ist, solltest du dich im Vorfeld bei der jeweiligen Stelle informieren. Schaue dir auch im Vorfeld die gesetzlichen Regelungen der Länder an, die du durchqueren möchtest.

Genieße deine Fahrt!

About Author

Wacht öfter neben seinem Motorrad, als neben seiner Freundin auf!